Nashorn

Nashorn, 150 x 300 cm, Pigmente auf Leinwand, 2023

"Das Nashorn, geboren in meinem Atelier, stellt sich als geschundene Kreatur dar und steht in einer auseinanderdriftenden Welt. Das Bild ist eine Anklage an die Kriegstreiber unserer Zeit." – Reimund Kasper



Reimund Kaspers "Nashorn". Politisch-ökologische, kunsthistorische und zeitgeschichtliche Aspekte

Die großformatige Abeit "Nashorn" ist ein herausragendes Werk des Künstlers Reimund Kasper. Über die unmittelbaren sinnlich-ästhetischen Erfahrungen hinaus, die sich ob der beeindruckenden Größe und Kolosalität des Rhinozeros und der farbenreichen Gestaltung der Bildelemente beim Betrachter einstellen, ist Kaspers Werk aus politisch-ökologischen, kunsthistorischen und zeitgeschichtlichen Gründen imposant.

Kaspers Nashorn ist bei genauerer Betrachtung ein leidendes Tier. Die vereinnahmenden Augen sind ein Manifest der Traurigkeit und Melancholie. Der Kopf und der massive Körper sind mit zahlreichen frischen, aber auch älteren Verletzungen überseht, die mit Verbandsmaterial behandelt wurden. Das Riesenross gleicht einem Langzeitpatienten. Insbesondere das durch Mullbinden fixierte, blutende Horn und die rot gefärbte Erde, auf der das Nashorn steht, verweisen auf die Wilderei und Ausbeutung der großen Landsäugetiere sowie auf die Folgen anthropogener Einwirkungen auf das natürliche Ökosystem. Aufgrund des anhaltenden Wildereidrucks ist das Nashorn vom Aussterben bedroht. Das Tier fällt der menschlichen Gier zum Opfer. Zugleich ist das Nashorn ein Opfer der menschlichen Neugier und Lust am Exotischen.



1492 begann mit Christoph Kolumbus' Entdeckung Amerikas in Europa das Zeitalter der Entdeckungen und Eroberungen. Die Seefahrt ermöglichte auch den Transport eines Nashorns: Am 20. Mai 1515 wird ein Panzernashorn aus Indien in den Turm am Hafen von Lissabons Vorort Belém gebracht und als erstes lebendes Nashorn in Europa in die Geschichte eingehen. Dom Manuel, der damalige König von Portugal, ließ das exotische Säugetier nur wenige Tage nach seiner Ankunft in einem Kampf gegen einen Elefanten antreten, der vor dem gehörnten Konkurrenten schnell die Flucht ergriff. Das neuartige Tier war Gesprächsstoff über die Grenzen Portugals hinaus. Eine Skizze samt Beschreibung dieses indischen Rhinozeros gelangte nach Nürnberg und in die Hände des deutschen Malers Albrecht Dürer, der nach dieser Erstzeichnung seinen berühmten Kupferstich namens Rhinocerus anfertigte – und ein Phantasietier konstruierte, das er realiter nie gesehen hatte. Kasper steht in der Tradition der Nashorn-Rezeption in der Kunstgeschichte und adaptiert das Tier in die heutige Zeit.

Kaspers Nashorn ist ebenso wie das vor Schmerzen wiehernde Pferd in Picassos Werk Guernica ein Sinnbild für das Leid des Krieges. Picassos Guernica entstand 1937 als Reaktion auf die Zerstörung der spanischen Stadt Guernica durch die deutsche und italienische Luftwaffe, die während des Spanischen Bürgerkrieges auf Seiten Francisco Francos kämpften. Der Krieg hinterlässt Wunden.


Kaspers Arbeit ist eine Anklage an die Kriegstreiberei unserer Zeit. Sein Nashorn ist ein Kriegsopfer. Über ihm schweben Raketen, Drohnen, Jets, Kampfflugzeuge, nicht näher definierbare Flugobjekte – Raum-Schiffe, die den Lebensraum des Nashorns bedrohen und eine Konfliktsituation aufzeigen.

Kasper thematisiert – das Bild entstand Ende 2022/Anfang 2023 – die neue geopolitische Weltlage, die sich spätestens seit dem Angriff der russischen Armee auf die Ukraine im Februar 2022 herauskristallisiert. Eine vom Westen dominierte Weltordnung transformiert sich zu einer multipolaren Welt, in der sich ökonmisch, militärisch und ideologisch aufstrebende Staaten selbstbewusst vom Westen emanzipieren, aber auch seine Stabilität gefährden. Des Weiteren bedrohen die zunehmende Polarisierung in Politik und Gesellschaft die freiheitliche Demokratie der westlichen Staaten. Die Zersplitterung im Himmelszelt und das mühevoll zusammengeflickte Nashorn symbolisieren die weltpolitischen und innergesellschaftlichen Spaltungsprozesse im ersten Quartal des 21. Jahrhunderts.

Reimund Kaspers Werk "Nashorn" ist ein ästhetisch ergreifendes und zugleich erschütterndes Dokument postmoderner Fragmentierung und Instabilität.

Text: Timo Kasper, M.A.







FORMART 2023

Action of Color: Reimund Kasper stellt in Lüdinghausen neue Skulpturen vor

Der Kamener Künstler Reimund Kasper präsentiert auf der FORMART 2023 im Innenhof der Burg Lüdinghausen neue Stahlskulpturen in einer farbenfrohen Hochglanzoptik, die mit ihrer Intensität eine besondere Leuchtkraft besitzen. Des Weiteren zeigt Kasper Werke in Edelstahl, Edelrost und Bronze. Besucherinnen und Besucher sind herzlich eingeladen, den Künstler während der Skulpturenausstellung FORMART vom 16. bis 18 Juni 2023 in seinem Zelt zu besuchen.

 


Reimund Kasper


Europa und der Stier (li.)/Läufer (re.), Stahl/Hochglanzlack

 


Heiliger Franziskus, Stahl/Hochglanzlack


Grafik aus Dortmund 2022



Reimund Kasper im Dortmunder Grafikkalender 2023

Der Künstler Reimund Kasper ist mit seinen beiden Werken „Sonntagssport im Park“ und „Nach dem Spiel“ im Grafikkalender 2023 vertreten. Die Originalarbeiten sind vom 4. bis 27. November 2022 in einer Ausstellung im Dortmunder Kulturort Depot zu sehen.

Kasper über seine eingereichten Arbeiten: "Der Mensch beginnt, seine Freiheit zu lieben. Selbst in der Freizeit stellt jeder seine eigenen Regeln auf, die von Freiheit, Farbigkeit und Freude am Spiel nach außen dokumentiert werden."

 

Grafik aus Dortmund: 36 Künstler in der Ausstellung, 6 Künstler im Grafikkalender

"Der seit dem Jahr 1977 bestehende Wettbewerb „Grafik aus Dortmund“ wird gemeinsam von der Sparkasse Dortmund, dem Dortmunder Kunstverein und dem Kulturbüro Dortmund veranstaltet. Er bietet 36 KünstlerInnen die Chance jeweils zwei Kunstwerke in einer Ausstellung im Dortmunder Kulturort Depot zu präsentieren und zum Kauf anzubieten.

Aus den teilnehmenden KünstlerInnen wählt eine Jury sechs KünstlerInnen aus, die mit ihren beiden Werken als Siebdruckdeditionen die Monatsblätter des Grafikkalenders zieren. Besuchen Sie die Ausstellung vom 5. bis zum 27. November 2022 und genießen Sie dieses besondere künstlerische Genre." – Stadt Dortmund

Vernissage: Fr. 4. November 2022, 18.00 Uhr
Kulturort Depot Dortmund, Große Mittelhalle, Immermannstraße 29, 44147 Dortmund

Begrüßung und offizielle Übergabe des Grafikkalenders 2023
Thomas Westphal, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund
Sebastian Junker, Bereichsleiter Wertpapiere/Treasury Sparkasse Dortmund
Milestones Jazzband, Musik | Sektempfang

Verkauf des Grafikkalenders 2023 (limitierte Auflage) und Tombola zugunsten des „ Malteser Herzensbus – aufsuchende Obdachlosenhilfe“

Öffnungszeiten: Do. + Fr. 17:00 – 20:00 Uhr, Sa. + So. 16:00 – 19:00 Uhr
Führungen durch die Ausstellung jeweils donnerstags und sonntags während der Öffnungszeit mit Voranmeldung unter grafikausdortmund.kulturbuero@stadtdo.de

Der Eintritt zur Ausstellung und den Veranstaltungen ist frei!

R. Kasper: Sonntagssport im Park (links) | Nach dem Spiel (rechts)

Finissage am 27. November 2022, ab 16 Uhr

Musik, Punsch und Waffeln zum ersten Advent
Für die ersten 50 BesucherIinnen gibt es eine Waffel gratis!

Siebdruckwerkstatt für Groß und Klein

Verkauf des Grafikkalenders 2023 (limitierte Auflage) und Tombola
zugunsten des „ Malteser Herzensbus – aufsuchende Obdachlosenhilfe“



Einladung als PDF-Download

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Mein Traum von Europa

MEIN TRAUM VON EUROPA

Fahnenprojekt mit 73 Künstlern aus der EUREGIO und NRW

Fahnenausstellung "Mein Traum von Europa"
Ausstellungseröffnung: Sa. 30. April 2022, 19:00 Uhr
Ausstellungsort: Kamener Stadthalle, Rathausplatz 1, 59174 Kamen
Laufzeit der Ausstellung: 30.04.-09.05.2022


Das Programm am 30.04. in der Kamener Stadthalle:

- Begrüßung: Elke Kappen, Bürgermeisterin der Stadt Kamen
- Rede: Gerda Zuleger-Mertens, Kultuwerk Aachen e.V.
- Rede: Reimund Kasper, Bildender Künstler
- Musikalische Beiträge der Städt. Musikschule Kamen

Hinweis: Bitte beachten Sie die geltenden Coronaregelungen der Stadt Kamen.
Diese finden Sie hier.

"Mein Traum von Europa" wurde als Fahnenprojekt im Herbst 2018 als Vision geboren. Eine Ausschreibung wurde durch Frau Gerda Zuleger-Mertens vom Kulturwerk Aachen e.V. 2019 auf den Weg gebracht. 73 Künstler*innen aus der EUREGIO und NRW beteiligten sich mit ihren Entwürfen an dem Projekt. 10 prämierte Entwürfe wurden als Fahne gedruckt und haben nach einer Ausstellung in Aachen jetzt die Wanderschaft nach Kamen aufgenommen. Eine der prämierten Fahnen wurde vom bekannten Kamener Künstler Reimund Kasper gestaltet.

In der aktuellen Zeitenwende wird uns die Bedeutung des Zusammenhaltes in Europa ganz besonders bewusst. Durch das Leid in dem Krieg in der Ukraine mit dieser unfassbaren Brutalität sind wir von heute auf morgen mit einem schrecklichen Albtraum konfrontiert worden. Dieser Schock hat uns Europäer zusammenwachsen lassen und das Bewusstsein gestärkt, dass wir nur gemeinsam etwas verändern können! Die Fahnen die im Winde wehen, sind ein Zeichen der Solidarität. Die Kunstschaff enden und ihre Fahnen symbolisieren den Wunsch und die Sorge um die Freiheit eines jedes einzelnen Lebewesens.

Musikalisch wird die Eröffnung von Schüler*innen der Städtischen Musikschule begleitet. Die jungen Talente werden von den erfahrenen Dozent*innen der Musikschule Frau Heckmann, Frau Nakken, Herrn Rothkegel und Herrn Liu gefördert und betreut.

Die Stadt Kamen steht für ein offenes und tolerantes Miteinander. Diesem Motto folgend, rief die Bürgermeisterin der Stadt Kamen die Kamener Kunst- und Kulturschaffenden auf, Plakate gegen Antisemitismus und Rassismus zu gestalten und einzureichen. Nachdem die Plakate bereits im öffentlichen Raum gezeigt wurden, sind diese nun während der Europawoche im Foyer der Stadthalle zu sehen.

Text: Stadt Kamen
Informationen zu den Veranstaltungen der Europawoche in Kamen finden Sie hier.



Reimund Kasper in der Aula Carolina/Aachen
Auftakt der Fahnenausstellung "Mein Traum von Europa"
am 25./26.09.2021



Reimund Kaspers Projektbeitrag "Europa und der Stier"
wird im Großformat von 2,4 x 4,0 Metern
als Fahne in der Kamener Stadthalle präsentiert.

"Europa und der Stier" – Reimund Kaspers Projektbeitrag

Freude, schöner Götterfunken! Europa ist ein Mythos. Der Name Europa stammt ursprünglich aus der griechischen Mythologie. In Anlehnung an die phönizische Königstochter Europa gestaltete Kasper die Figur "Europa und der Stier", die in farbenfroher Pracht auf der Fahne zu sehen ist. Es war der Göttervater Zeus, der sich einst in Euopa verliebte und sich wegen seiner argwöhnischen Gattin Hera in einen Stier verwandelte und Europa auf seinem Rücken entführte. Über eine kulturell-geschichtliche Wiedergabe der mythologischen Narration hinausreichend, appelliert die Figur "Europa und der Stier" an den Zeitgeist, den diese Arbeit vermitteln möchte. Europa ist ein Kontinent und bildet eine Einheit, die in unserer gegenwärtigen Zeit durch politische, sozioökonomische und kulturelle Spaltungsprozesse unterminiert wird. Die Zersplitterung der Europa-Stier-Komposition auf der Fahne verweist auf ein bedrohtes Europa, das mit all seinen momentanen Querelen und Unterschiedlichkeiten aber immer ein großes Ganzes bildet. Es ist Kaspers innigster Wunsch als Künstler, dass die Verantwortung für Europa und in Europa für ein menschenwürdiges Zusammenleben ernst genommen wird.

 

Impressionen aus Aachen:







Offenes Atelier 2021



Willkommen im Kunsthaus Kasper!

In der alten Jugendstilvilla an der Hammer Straße hat der Bildende Künstler Reimund Kasper sein Werkstattatelier und lädt Sie im Rahmen der Aktion "Offene Ateliers in Kamen" herzlich zu einem Besuch der Ausstellungsräume mit seinen zahlreichen Kunstwerken ein.

Öffnungszeiten: Sa. 21. August + So. 22. August 2021, 11.00-18.00 Uhr
Lokalität: Kunsthaus Kasper, Hammer Straße 16, 59174 Kamen

Entstanden sind neue Bilder anlässlich des 100. Geburtstags des Künstlers Joseph Beuys. In der Gartenanlage stehen Stahlfiguren, die Besuchern einen Raum der Entspannung aufzeigen. Gastkünstler: Alfred Gockel

Der Maler, Grafiker und Bildhauer Reimund Kasper freut sich auf Ihr Kommen.




Corona-Schutzmaßnahmen

Coronaregeln werden gemäß der Coronaschutzverordnung (CoronaSchVO) des Landes NRW (Stand: 30.07.2021) eingehalten.

Bitte tragen Sie eine Mund-Nase-Bedeckung und halten Sie auf unserem Grundstück einen Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen ein.

Um die Rückverfolgbarkeit sicherzustellen halten wir mit Ihrem Einverständnis Ihren Namen, Ihre Adresse und Ihre Telefonnummer schriftlich fest und verwahren diese Daten für vier Wochen auf.


Don Quijote 2021

STAHLSKULPTUR "DON QUIJOTE" 2021

Reimund Kaspers Stahlskulptur "Don Quijote" steht seit dem 22. März 2021 auf einem Rittergut in Privatbesitz.

Die Edelstahlskulptur "Don Quijote" hat die Ausmaße von ca. 3 x 2,5 m und wiegt ca. 500 kg, ist aber auch in kleineren oder größeren Formaten sowohl für den Außen- als auch für den Innenbereich herstellbar.

Abgebildet ist ein bekanntes Figurenensemble in einer modernen Optik: In Anlehnung an den tragisch-komischen Weltroman "Don Quijote" des spanischen Schriftstellers Miguel de Cervantes aus dem frühen 17. Jahrhundert sind der stolze "Ritter" Don Quijote mit seinem Gaul Rosinante in Begleitung des Schildknappen Sancho Panza zu sehen. Die Windmühle im Hintergrund spielt auf Don Quijotes unermüdlichen Kampf gegen die Windmühlen an, welche der Titelheld für mächtige, vielarmige Riesen hält, und heute zu den bekanntesten Szenen der Weltliteratur gehört.

Impressionen vom Aufbau | März 2021

Das Video gibt im ersten Teil einen Einblick in den Herstellungsprozess (Laserschnitt) und zeigt im zweiten Teil die Installation der Edelstahlskulptur am Standort.

Das Video auf Youtube ansehen.








Ich denke sowieso mit dem Knie 2021

ICH DENKE SOWIESO MIT DEM KNIE

Kunstprojekt anlässlich des 100. Geburtstags des Künstlers Joseph Beuys

R. Kasper, Beuys, der Schamane, LW, 120 x 90 cm

Die Künstler Reimund Kasper und Alfred Gockel aus Nordrhein-Westfalen, beide Absolventen der Fachhochschule Münster mit einer internationalen Vita, unternehmen aus zwei unterschiedlichen künstlerischen Standpunkten den Versuch, sich mit ihrem Projekt Ich denke sowieso mit dem Knie dem Werk von Beuys anzunähern und auf seine Relevanz für unsere heutige Zeit zu prüfen.

Titel der Ausstellung: Ich denke sowieso mit dem Knie

Künstler: Reimund Kasper & Alfred Gockel

Laufzeit der Ausstellung: 11. bis 18. Sept. 2021

Lokalität: Gut Haus Döllberg, Unna

Joseph Beuys, der Mann mit Filzhut, Jeans und Anglerweste, ist zum Inbegriff der Gegenwartskunst geworden. Er war ein Künstler, Medienstar, Pädagoge und Politiker, der die Revolution im Kopf trug und die Grenzen zwischen Kunst und Leben in der Gesellschaft einzureißen gedachte. „Kunst wollte er in Politik verwandeln, Politik in Kunst“, bemerkte der Kunstprofessor Philip Ursprung in seiner Beuys-Monografie Joseph Beuys. Kunst. Kapital. Revolution (2021). Beuys forderte die Erziehung des einzelnen Menschen durch Kunst und die Revolutionierung der menschlichen Lebensverhältnisse durch mehr Demokratie und Bildung und ökologisches Wirtschaften. Wie kaum ein anderer prägte und polarisierte er die zeitgenössische Kunstlandschaft.

Alfred Gockel und Reimund Kasper denken kreuz und quer – und, wie Beuys, sowieso mit dem Knie. Sie suchen mit Eindringlichkeit die Position des Künstlers in dieser sich dramatisch verändernden Welt und fordern ihre Mitmenschen zum Weiterdenken und zu gesellschaftlicher Partizipation auf. Denn: Kunst ist eine basale Notwendigkeit, ein Lebenselixier für jeden Einzelnen und unsere demokratische Gesellschaft als Ganzes


Reimund Kaspers Verzauberung durch Kunst

Der Kunstrebell Beuys veranlasste Reimund Kasper, die Grenzen der eigenen Kunst zu erweitern und als Bildender Künstler auf die Ungewissheit über die Zukunft der Kunst und Kultur, der politischen Stabilität Europas und der natürlichen Umwelt zu reagieren. So offeriert Kasper mit seinen Arbeiten eine malerisch und plastisch gestaltete Verzauberung durch Kunst, die eine kritische Auseinandersetzung mit der Gegenwart nicht aussetzt, sondern in einem spielerischen Umgang mit unserer Welt eine Sprache des Optimismus zu formulieren versucht. Denn das Spiel ist das grundlegende Element unserer Kultur, die „im Spiel – als Spiel – aufkommt und sich entfaltet“ (Johan Huizinga). Kunst fungiert so als (Selbst-)Therapie. Für Beuys war der Vorgang der Selbstheilung übertragbar auf die Gesellschaft. Beuys' Kunst, theoretisiert unter dem Begriff der Sozialen Plastik, hegte den Anspruch, auf die Gesellschaft gestaltend einzuwirken. Auch Reimund Kasper betrachtet Kunst als Mehrwert und Vehikel des Antriebs, um notwendige gesellschaftspolitische Veränderungen voranzutreiben.


Malerei und Objektkunst

Entstanden sind Originale auf Leinwand und einzigartige plastische Objekte. Zentrale Themen der Werkreihe des Künstlers Kasper sind u.a. das Spiel als Kulturerscheinung und Motor der Kreativität, Bewegung als Lebens- und Kunstprinzip der Moderne, die Exploitation der Natur und die Wiederbelebung der verlorenen Animalität sowie die Möglichkeiten und Exzesse der Wissenschaft und Technik in Relation zur Natur.

Der Mensch spielt

Reimund Kasper thematisiert in seiner Arbeit Der Mensch spielt die Dynamik und Glückseligkeit des Spiels. Die Kreativität brodelt im Kopf des Mannes, die ihn von seinem Sitzplatz zu reißen droht – und plötzlich rasen zwei "Spiel-Zeuge", Schnipp-Schnapp und Schlosshund, durch das Kabinett, biomechanische Wesen, Schöpfungen des menschlichen Spieltriebs.

Kasper lässt sie gewähren, lässt sie spielen, lässt sie – und ihre Gefährten – den ihnen zugestandenen Raum auf der Leinwand verlassen. Indem er seine fantastischen Geschöpfe als plastische, dreidimensionale Objekte aus der Flächigkeit extrahiert, wird der Ausstellungsraum zum "Spielzimmer" und der Bildbetrachter ein Spielgefährte dieser Kreaturen, deren Destination außerhalb der geschlossenen Räume – in der Um-Welt – zu liegen scheint.

 


R. Kasper, Schnipp-Schnapp, diverse Materialien, H=21/B=43/T=10,5 cm


R. Kasper, Ich bin kein Mensch, ich bin ein Hase, LW, 120 x 90 cm

Ich bin kein Mensch, ich bin ein Hase

Die Arbeit ist eine Interpretation der Hasenfrau von Beuys. Der Akt der Erotik und die Fruchtbarkeit des Hasen verbinden sich in der dargestellten schwangeren Hasenfrau. Mit der Wahl des Werktitels erinnert Kasper an das Beuys-Interview vom 30.04.1981 im Stern, in dem Beuys sich als “ganz scharfer Hase” charakterisierte, um neben der Fruchtbarkeit die Wesensmerkmale des Hasen, wie Schnelligkeit, Vorsicht und Klugheit, auf sich zu übertragen und im Menschen zu reaktivieren. Der Schamane Beuys betrachtete das Tier als Gesprächspartner, nicht als bloßes Material für die Kunst.

Collagenhaft gesetzte Holzelemente im Werk demonstrieren den fluiden Übergang von der flachen Ebene in die plastische Körperlichkeit. Der Hase trägt hölzerne Rollen und verweist auf die Bewegung als Lebens- und Kunstprinzip der Moderne. Die Geschwindigkeit der Technisierung im frühen 21. Jahrhundert entfacht ihre Wirkung auf die natürliche Biosphäre und zwingt sämtliche Lebensformen in Interdependenzen. Umso dringlicher ist heute ein von hoher Sensibilität geprägter, verantwortungsbewusster Umgang mit der Natur – und eine Rückbesinnung auf die Natur.

Wer nicht denken will, fliegt raus

„Die Überlebensfrage geht über das Problem der menschlichen Gesundheit hinaus und betrifft die Gesundheit des ganzen Planeten“, propagierte Beuys, Gründungsmitglied der Grünen, 1981 und identifizierte die destruktiven Exzesse der kapitalgetriebenen Ökonomie – heute, vierzig Jahre später, ist diese Frage aktueller denn je.

Die Exploitation des Hirsches, als Symbol der Erneuerung, Fruchtbarkeit und des Wachstums ein präferiertes Motiv von Beuys, findet bei Kasper unter der Beobachtung eines chinesischen Potentaten aus Wuhan und vor den Augen eines artifiziell geschaffenen „Spielgefährten“ statt. Ludwigs Hund, im Bildvordergrund positioniert, trägt Nerz und Hermelin und stellt in seiner Manifestation als Plastik die Naturausbeutung des Menschen zur Schau.



R. Kasper, Wer nicht denken will, fliegt raus, LW, 120 x 100 cm

Mit freundlicher Unterstützung von


Kunst-Gutschein

Kunst-Gutschein für ein Original des Künstlers Reimund Kasper
Unikate auf Leinwand – Grafiken – Plastiken – Skulpturen – Drucke


Sie suchen ein besonderes Geschenk?
Mit einem Kunst-Gutschein des Kunsthauses Kasper haben Sie ein einmaliges Geschenk zur Hand, wenn Sie sich für ein Bild, eine Grafik oder eine plastische Arbeit des Künstlers Reimund Kasper interessieren.

Wie erhalte ich einen Kunst-Gutschein?
Einen Kunst-Gutschein erhalten Sie im Kunsthaus Kasper, Hammer Str. 16, 59174 Kamen. Gerne können Sie den Gutschein auch per E-Mail bestellen. Senden Sie einfach eine Nachricht an info@kunsthaus-kasper.de mit dem gewünschten Betrag und Ihrer Postanschrift. Wir senden Ihnen anschließend per Post eine Rechnung und den Gutschein zu, der unmittelbar nach Zahlungseingang gültig ist.

Kontakt
Haben Sie weitere Fragen? Nehmen Sie mit uns Kontakt auf!
Tel.: 02307-797427 | E-Mail: info@kunsthaus-kasper.de


Offenes Atelier 2020




Willkommen im Kunsthaus Kasper!

In der alten Jugendstilvilla an der Hammer Straße hat der Bildende Künstler Reimund Kasper sein Werkstattatelier und lädt Sie anlässlich des 20jährigen Bestehens des Kunsthauses Kasper herzlich zu einem Besuch der Ausstellungsräume mit seinen zahlreichen Kunstwerken ein.

Öffnungszeiten:
Fr. 18. Sept. 14-19 Uhr | Sa. 19. Sept. + So. 20. Sept. 11-18 Uhr

Entstanden sind neue Bilder, 3D-Grafiken und Stahlskulpturen für den Innen- und Außenbereich. In der Gartenanlage stehen Stahlfiguren, die Besuchern einen Raum der Entspannung aufzeigen.

Der Maler, Grafiker und Bildhauer Reimund Kasper freut sich auf Ihr Kommen.








Corona-Schutzmaßnahmen

Coronaregeln werden gemäß der Coronaschutzverordnung (CoronaSchVO) des Landes NRW (Stand: Sept. 2020) eingehalten.

Bitte tragen Sie eine Mund-Nase-Bedeckung und halten Sie auf unserem Grundstück einen Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen ein.

Um die Rückverfolgbarkeit sicherzustellen (CoronaSchVO §2a Abs. 1) halten wir mit Ihrem Einverständnis Ihren Namen, Ihre Adresse und Ihre Telefonnummer schriftlich fest und verwahren diese Daten für vier Wochen auf.


Ein Blick ins Atelier