ALCHEMIE DER KUNST

aufbausoest
Ausstellungsaufbau | St. Thomä-Kirche, Soest

Projekt "Alchemie der Kunst"

Künstler: Reimund Kasper/Kamen, Richard A. Cox/Soest,
Alfred Gockel/Lüdinghausen

Ausstellung: Malerei, Grafik, Skulptur, Installation
Laufzeit der Ausstellung: 18.09. - 30.10.2016
Lokalität: St. Thomae-Kirche, Klosterstr. 10, 59494 Soest
Öffnungszeiten: Mo-Fr 15-18 Uhr, Sa. 11-13 Uhr,
nach Vereinbarung und gesondert zu Sonderausstellungen

Ausstellungseröffnung: So., 18. Sept. 2016 , 11 Uhr
Begrüßung: Dr. Wolf Kalipp, Dozent für Musikpädagogik und Kulturwissenschaften
Begrüßung: Marie-Luise Pepinghege, Kulturausschussvorsitzende der Stadt Soest
Einführung: Richard A. Cox, Bildender Künstler
Musik: "Duo Spiritu", Charlotte Voigt (Cello) und Miroslaw Tybora (Akkordeon)

"Der Aufbau der Ausstellung in der Thomä-Kirche war ein spannender Prozess. Denn die großformatigen Bilder und Objekte erzeugten eine bemerkenswerte Klarheit von Form und Farbe.

Selbst die zurückhaltende Raumatmosphäre von Museen wird hier meines Erachtens übertroffen. Man muss die Arbeiten vor Ort im Kirchenschiff live erleben, um an dieser Aussage teilhaben zu können."

(Reimund Kasper)

24. Sept. 18 bis 22 Uhr: „Lange Nacht der Kunst“
Mit Reimund Kasper, Richard A. Cox und Alfed Gockel
Musik: "Farbklänge", Dr. Wolf Kalipp (Orgel)

15. Okt. 12 bis 18 Uhr: Künstler-Workshop: Drei Leinwände, drei Künstler, ein gemeinsames Kunstwerk
Reimund Kasper, Richard A. Cox und Alfed Gockel arbeiten gemeinsam an einem Werk.
Musik zur Live-Performance: "LLONI" mit Dr. D.

Reimund Kasper erarbeitete für die Ausstellung "Alchemie der Kunst, Schmelztiegel der Künste" großformatige, drei Meter hohe Bilder zum Thema "Liebe, Lust und Leidenschaft", die die Komplexität des menschlichen Lebens wiederspiegeln. Der Mensch als kompaktes, gebündeltes Wesen, verfügt über außergewöhnliche Fähigkeiten und Anlagen. Er ist in der Lage, sanft und warmherzig zu sein und auf seine Umwelt schonend zu reagieren. In Extremsituationen wird er zum Raubtier und zur Tötungsmaschine. Hatten unsere Ahnen noch die ehrliche Absicht, ihr „tägliches Brot“ zu erjagen, um zu überleben, so hat der postmoderne Mensch diese Notwendigkeit abgelegt. Wir besitzen eine Oberflächlichkeit, wenn wir Tiere als Ware konsumieren - ohne Kenntnis von Haltung und Herkunft.

In der Distanz zur Natur verändert sich der Mensch in seiner Ursprünglichkeit und wird als Techno-Wesen zum Spielball jeder Gleichgültigkeit. Zugleich bleibt auch der im Netz der digitalen Kommunikation erscheinende Mensch der alte Adam, der zu allen Teufeleien befähigt ist, aber auch zu Edelmut, Opfer und Liebe. Der Mensch ist defizitär, er pendelt zwischen Ratio und Leidenschaft. Auch die Lust, das Objekt der Begierde zu jagen, erweckt heute seinen Jäger-Urinstinkt.

Die Aussage von Kaspers Arbeiten kollidiert mit dem sakralen Ambiente der Kirche und erzeugt auf diese Weise eine Wechselbeziehung zwischen Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart. Die Besucher der Ausstellung werden von der großformatigen Bildwelt gefangen genommen und zum Bestandteil der Bildaussage. Die Werke haben mitunter folgende Inhalte: Liebe, Verletzung, Krieg, Jagd, Paradies und Hoffnung. Schließlich besteht eine der Aufgaben des Kunstwerks darin, Wahrheit zu offenbaren. Die Kunst zeigt neue Wege, keine bloße Postkartenidylle. „Kunst gibt“, so Paul Klee, „nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“

jaeger
Jäger | Pigmente/Leinwand | 2016 | 300 x 150 cm